Herbst 2008

Nach einer Saison mit vielerlei Hindernissen fand das Jahr 2008 fuer Peter Leupold am 14. Dezember einen versoehnlichen Abschluss. Bei seiner dritten Teilnahme am Fukuroi-Marathon war er in 3:31h zwanzig Minuten schneller als im Vorjahr und belegte Platz 239, wiederum als einziger nichtjapanischer Teilnehmer. Ein guenstiger Umstand hierbei war sicher, dass auf dem huegeligen Kurs die starken Windböen des letzten Jahres ausblieben. Lediglich beim Start wurden die Laeufer von einem kraeftigen Regenguss durchnaesst, was bei den frischen Temperaturen aber eher zu schnellerem Laufen ermunterte, als zu behindern.

Neben den gut zweitausend Marathonteilnehmern waren auch zahlreiche Laeufer auf der 10-Kilometer-Strecke am Start. Darunter in seinem ersten Lauf ueberhaupt Yoshiyuki Kunimochi. Dessen Shizuoka Institute of Technology gewaehrt Peter Leupold freundlicherweise alljaehrlich Unterkunft in seinem Gaestehaus. Nachdem er bislang stets nur zugesehen hatte, wollte Kunimochi nun auch einmal selbst laufen und absolvierte die zehn Kilometer in 54 Minuten.

Peter Leupold und Yoshiyuki Kunimochi vor dem Start

Drei Wochen zuvor hatte Leupold bereits am Marathon in Fukuchiyama teilgenommen. Obwohl dies nur eine kleine Stadt noerdlich von Kyoto ist, nahmen dort 10000 Laeufer teil. Der Marathon ist sehr populaer und mehrfach fuer seine gute Organisation ausgezeichnet. Diese aeusserte sich vor allem darin, dass in der ganzen Stadt ununterbrochen Helfer mit Megaphonen Hinweise und Anweisungen durchgaben - fuer den westlichen Besucher manchmal eher nervend als hilfreich.

Wenige Tage vor dem Lauf hatte sich Leupold bei einem Trainingssturz noch eine Rippe geprellt; somit war ihm tiefes Luftholen nur unter Schmerzen moeglich, und das Tempo schon dadurch beschraenkt. Die grosse Teilnehmerzahl sorgte mit dem ueblichen Gedraenge auf den ersten Kilometern fuer ein Uebriges. Daher lief er in relativ entspanntem Trab die Strecke das Tal des Yuraflusses hinauf und dann wieder hinab und kam so nach 3:53h ins Ziel.

Bereits am 26.10. hatte er an einem weiteren Marathon teilgenommen, diesmal auf der kleinen subtropischen Insel Kumejima bei Okinawa. Die wenigen dortigen Hotels waren schnell von den Teilnehmern ausgebucht, und so musste Peter Leupold ein Zelt mit auf die Reise nehmen. Das erwies sich als unangenehmer als erwartet, da auch Ende Oktober noch hohe Temperaturen und zugleich ein aeusserst reges Insektenleben herrschten. Das liess die Optionen, die Nacht entweder in saunaartiger Hitze oder vieltausendfacher Gesellschaft von Krabbelgetier zu verbringen.


So trat er bereits beim Start nicht in groesster Frische an. Die Tatsache, dass bereits am Morgen fast dreissig Grad herrschten, setzte ihm weiter zu, ebenso die stechende Sonne. Schlussendlich musste er nach 32 Kilometern aufgeben, der Rennarzt diagnostizierte einen Hitzeschlag. Dennoch war die Fahrt nach Kumejima die Reise wert, schon allein aufgrund der zahlreichen originell kostuemierten Teilnehmer.